Die teuerste Weinflasche der Welt

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Für Weine der Spitzenklasse werden seit langer Zeit zum Teil utopische Preise bezahlt. Ausschlaggebend für die Preisfindung sind der jeweilige Jahrgang, das Herkunftsgebiet und natürlich die aktuelle Lage an den internationalen Weinmärkten, also Angebot und Nachfrage. Die teuerste Weinflasche der Welt zu benennen ist gar nicht so leicht, da die Angaben der einzelnen Händler und Handelshäuser, wie zum Beispiel Sotheby′s, stark voneinander abweichen.

Dennoch kann man sagen, dass die teuerste Weinflasche der Welt ein Château Lafite von 1869 ist. Bei einer Auktion in Hongkong des oben genannten Auktionshauses erzielte er einen Preis von 230.000 Dollar. Der Käufer war ein Asiate, der gleich drei Flaschen erwarb. Bisheriger Spitzenreiter war der Verkauf von vier Flaschen Lafite aus den Jahren 1784 und 1787. Diese erzielten einen Preis von 500.000 Dollar. Allerdings wird in Fachkreisen gemunkelt, dass es sich bei diesen Weinen um Fälschungen gehandelt haben könnte.

Dauerbrenner Pétrus Wein

Wenn man von den oben genannten Ausnahmen in Bezug auf den Preis einmal absieht, gibt es noch eine Reihe von Weinen, die über lange Zeiträume immer wieder Spitzenweine mit entsprechenden Preisen hervorbringen. Zu diesen zählt unter anderem der Pétrus Wein von dem Weingut Château Pétrus. Dieser Bordeaux Wein gilt in Kennerkreisen sowohl als Statussymbol, als auch als Geldanlage. Also kann auch ein Pétrus Wein die teuerste Weinflasche der Welt sein. Den Ruf als bester Bordeaux Wein vom „rechten Ufer“ kann man dem Pétrus Wein nicht mehr nehmen.

Nachteilig ist, dass man einen Pétrus Wein nur in Ausnahmefällen als einzelne Flasche kaufen kann. Die meisten Händler bieten diesen Spitzenwein nur im Paket mit anderen Weinen an. So mussten die Kunden eines bekannten Einzelhändlers erst Wein im Wert von 4.000 Euro kaufen, um zum Kauf einer Flasche des Pétrus Weins berechtigt zu sein. Der Grund liegt in der niedrigen, jährlichen Produktionsmenge, die nur zwischen 25.000 und 30.000 Flaschen beträgt. Man muss allerdings sagen, dass der Preis, der für einen Pétrus Wein bezahlt wird, nicht immer ein Zeichen für Qualität und Güte ist. Es gibt Weine wie zum Beispiel den Château Lafleur oder Château L’Evangile, die den Pétrus Wein in vielen Jahren an Güte übertreffen. Doch erzielen diese Weine nur selten Spitzenpreise.

Grand Vin de Bordeaux – Ein Bordeaux Wein erster Güte

Der Grand Vin de Bordeaux, auch Grand Cru oder Cru Classé genannt, gehört ebenfalls zu den Weinen, die immer wieder gute Jahrgänge mit entsprechend hohen Preisen hervorbringen. Und dies schon seit langer Zeit. Die ranghöchsten Châteaux, vor allem das Médoc, wurden bereits am Ende des 17. Jahrhunderts angelegt. Im Jahr 1855 wurden dann die Weine aus diesem Gebiet anhand der davor erzielten Verkaufspreise klassifiziert. Alle dort aufgeführten Weine dürfen sich mit der Bezeichnung Grand Cru Classé (Großes Gewächs) schmücken. Allerdings muss man anmerken, dass diese Klassifikation, mit einer kleinen Ausnahme im Jahr 1973, nie wieder geändert wurde. Die Folge ist, dass Weingüter, die in der damaligen Zeit in der Krise steckten, nicht in diese Liste mit aufgenommen wurden und dies, obwohl diese heute wieder Bordeaux Wein der Spitzenklasse hervorbringen.

Eine weitere Klasse sind die Crus Bourgeois (Bürgerliches Gewächs). Diese wurde im Jahr 2003 in die Klassen Crus Bourgeois Exceptionnels, Crus Bourgeois Supérieurs und Crus Bourgeois unterteilt. Die Auszeichnungen Grand Cru Classé und Cru Bourgeois sind für das Weingut in Bezug auf den Preis extrem lukrativ. Verglichen mit ähnlichen Lagen und Qualitäten bringen Bordeaux Weine dieser Klasse einen bis zu 30 Prozent höheren Verkaufserlös. Dies beschränkt sich allerdings überwiegend auf den innerfranzösischen Markt und hat auf den internationalen Handelsplätzen eine eher untergeordnete Bedeutung.

Als dritte Klasse sind noch die Crus Artisans zu nennen. Diese Bezeichnung existiert seit etwa 150 Jahren, geriet aber für lange Zeit in Vergessenheit, bis sie seit dem Jahr 1989 von den Weinerzeugern wiederbelebt wurde.


Bildnachweis: ©Schwarzer.de

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