Weinwanderung in Rheinland-Pfalz: von Gutsausschank und Strausswirtschaft

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Von der Sonne verwöhnt und auch unter dem Begriff „zweite Toskana“ bekannt, spielt für das Bundesland Rheinland-Pfalz der Tourismus eine wichtige Rolle. Der Weinanbau verfügt über eine Jahrhunderte alte Tradition und lockt auch heute noch Wander- und Naturfreunde sowie Weinkenner in die romantisch anmutenden Landschaften der Pfalz.

Die Weinberge, die durch ihr schroffes Aussehen malerisch wirken, macht Rheinland-Pfalz für eine Weinwanderung besonders interessant. Unzählige Wanderwege führen auch entlang der Deutschen Weinstraße, der ältesten touristischen Straße, die sich über eine Länge von 85 Kilometern zwischen Schweigen-Rechtenbach im Norden und Bockenheim im Süden erstreckt.

Weinliebhaber und Feinschmecker kommen bei einer Weinwanderung in der Pfalz voll auf ihre Kosten. Neben den bedeutenden weißen Rebsorten, die den edlen Riesling, weiße und graue Burgunder oder den vollmundigen Silvaner hervorbringen, lassen die Pfalz zu einer Entdeckungsreise  für Genießer werden. Aber auch Freunde des deutschen Rotweins werden vom fruchtig würzigen Spätburgunder oder einem geschmackvollen Dornfelder begeistert sein.

Für Wanderfreunde, die im Rahmen einer Weinwanderung in Rheinland-Pfalz eine Rast machen, spielt der Gutsausschank und die Strausswirtschaft eine wichtige Rolle. Was in anderen Regionen Deutschlands unter dem Begriff Besen- oder Heckenwirtschaft bekannt geworden ist, trägt in der Pfalz den Namen Strausswirtschaft.

Gekennzeichnet durch einen Strauss am Tor kann man in diesen Gastbetrieben einkehren und eigens erzeugten Wein verköstigen. Sie sind ein wichtiger Teil der deutschen Weinkultur und haben ihre Wurzeln vermutlich aus der Zeit von Kaiser Karl dem Großen, der diese Art des Gutsausschankes initiierte. In meist rustikalem Ambiente bieten Winzer für höchstens vier Monate im Jahr ihre edlen Tropfen in Scheunen, Gärten oder auch in der Gaststube, an. Einfache Tafelweine aber auch edle, teure Weine finden den Weg auf den Tisch bei der Weinprobe auf dem Weingut. Dazu werden in der Regel regionale Gerichte angeboten, wobei hier häufig Käseplatten, Winzervesper (Wurstplatte) oder der klassische Saumagen für einen besonderen Gaumenschmaus sorgen.

Der Gutsausschank spielt für die Weinwanderung in Rheinland-Pfalz eine ähnlich wichtige Rolle, denn viele Weingüter und Weinbaubetriebe haben sich zu Gastbetrieben und Pensionen entwickelt, bei denen Urlauber auch für einen längeren Zeitraum einkehren können. Weinliebhaber, die sich neben den ursprünglichen „einfachen“ Speisen der Strausswirtschaft einmal richtig verwöhnen lassen möchten, werden im Gutsausschank bestens bedient.

Für Ruhesuchende, Naturliebhaber, Wanderfreunde und für all diejenigen, die erlesene Weine bevorzugen, ist eine Weinwanderung in Rheinland-Pfalz unbedingt zu empfehlen.

Am Tage über die sanften Hügel der Weinanbauregionen zu wandern, idyllische Winzerdörfer zu durchqueren und zwischendurch in eine Strausswirtschaft oder einen Gutsausschank für eine Stärkung und Weinprobe einzukehren, belebt Körper, Geist und Seele. Den Alltagsstress, den wir alle nur zu gut kennen, wird man bei einer Weinwanderung in Rheinland-Pfalz schnell vergessen.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Peer Marlow

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