Weintrends im Wandel: Beliebtheit von Weiß-, Rosé- und trockenen Weinen steigt

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Die deutschen Weinerzeuger haben ihre Weine erfolgreich an die sich wandelnden Geschmacksvorlieben der Verbraucher angepasst. Laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) haben sie im vergangenen Jahr genau die Hälfte aller Qualitäts- und Prädikatsweine in der trockenen Geschmacksrichtung produziert. Diese Entwicklung spiegelt den aktuellen Trend wider und zeigt, dass trockene Weine eine zunehmende Beliebtheit genießen.

Immer beliebter: Der anhaltende Trend zu trockenen Weinen“

Deutscher Qualitätswein: Anteil trockener Sorten steigt um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (Foto: AdobeStock - Carlo 560742874)

Deutscher Qualitätswein: Anteil trockener Sorten steigt um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (Foto: AdobeStock – Carlo 560742874)

Der Trend zu trockenen Weinen in Deutschland setzt sich weiter fort und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mit einem Anstieg von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr machen trockene Weine mittlerweile 37 Prozent der deutschen Qualitätsweine aus. Vor 20 Jahren waren es hingegen lediglich 35 Prozent, was eine deutliche Veränderung und eine steigende Präferenz für trockene Weine zeigt.

Während der Anteil halbtrockener Weine im vergangenen Jahr mit 21 Prozent stabil blieb, hat sich dieser Wert in den letzten 20 Jahren kaum verändert. Interessanterweise ist jedoch die Produktion von lieblichen und süßen Weinen rückläufig. Diese machten 2022 nur noch 29 Prozent aller qualitätsgeprüften Weine aus, verglichen mit 45 Prozent im Jahr 2002.

Deutscher Weinmarkt: Weißwein mit dominierendem Anteil von 66 Prozent

Im vergangenen Jahr verzeichneten Roséweine nicht nur einen Anstieg im Konsum, sondern auch im Angebot der Weinerzeuger. Ihr Anteil stieg um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent aller Qualitäts- und Prädikatsweine, was bedeutet, dass die Rosés wieder das Niveau und den bisherigen Höchststand von 2020 erreicht haben.

Im Jahr 2022 verzeichnete der qualitätsgeprüfte Weißweinanteil einen Anstieg um zwei Prozentpunkte auf 66 Prozent. Dieser Zuwachs ist hauptsächlich auf die gesteigerte Produktion von Weiß- und Roséweinen zurückzuführen, während der Anteil der Rotweine auf 21 Prozent der qualitätsgeprüften deutschen Weine zurückging.

Weißwein auf dem Vormarsch: Weißweinsorten dominieren den Anbau

In Deutschland zeigt sich ein erfreulicher Trend bei den angebauten Weißweinsorten. Nachdem der Anteil im Jahr 2006 seinen niedrigsten Stand von 63,1 Prozent erreichte, ist er im Jahr 2022 wieder auf 68,4 Prozent angestiegen. Dies bedeutet eine deutliche Zunahme und spiegelt das wachsende Interesse an Weißwein wider. Die Rebfläche der Weißweinsorten hat sich ebenfalls erhöht und beläuft sich nun auf insgesamt 70.752 Hektar, was einem Anstieg von 614 Hektar gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu ist Deutschlands Gesamtrebfläche mit 103.391 Hektar nahezu konstant geblieben.

Burgundersorten auf dem Vormarsch: Größte Zuwächse im deutschen Weinanbau

Die weißen Burgundersorten bleiben weiterhin hoch im Kurs und verzeichnen erneut beeindruckende Flächenzuwächse. Allen voran führt der Grauburgunder mit einem Anstieg von 396 Hektar, gefolgt von Chardonnay mit 173 Hektar und Weißburgunder mit 119 Hektar. Insgesamt wuchs der Anbau aller weißen Burgundersorten, einschließlich der Rebsorte Auxerrois, auf beeindruckende 17.308 Hektar an.

Deutschlands wichtigste Rebsorte, der Riesling, verzeichnet auch weiterhin ein leichtes Wachstum in Bezug auf die Anbaufläche. Im Jahr 2022 wurde der Riesling auf zusätzlichen 92 Hektar angebaut, was etwa einem Viertel der gesamten Rebfläche in Deutschland entspricht.

Nachhaltige Weißweinsorten auf dem Vormarsch: Neue Sorten gewinnen an Bedeutung

Im Jahr 2022 waren die neuen, nachhaltigen Rebsorten, die kaum noch Pflanzenschutz benötigen, besonders bei den weißen Vertretern gefragt. Die Sorte Souvignier Gris erreichte den dritten Platz der wichtigsten weißen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten mit einer Fläche von 205 Hektar, nach einem Zuwachs von 74 Hektar. Die Sorten Solaris (207 ha) und Cabernet blanc (260 ha) belegten die ersten beiden Plätze. Insgesamt umfassten die neuen weißen Sorten eine Rebfläche von 1026 Hektar, was einem Anstieg von 144 Hektar entspricht.

Auf einer Gesamtfläche von 1.794 Hektar erstreckten sich die roten nachhaltigen Sorten, wobei der Regent den Löwenanteil von 90 Prozent einnahm. Trotz seines hohen Anteils hat die Rebfläche des Regent in den letzten Jahren einen leichten Rückgang verzeichnet. Im selben Segment entwickeln sich jedoch neue Rotweinalternativen wie der Cabernet Cortis mit einer Fläche von 60 Hektar oder der Pinotin mit einer Fläche von 36 Hektar.

Vielfältige Auswahl: Die Popularität von Bukettsorten wächst

Unter den verschiedenen Bukettsorten verzeichnete der Sauvignon Blanc mit einer beeindruckenden Steigerung von 120 Hektar den deutlichsten Anstieg und erstreckt sich mittlerweile auf einer Fläche von 1.923 Hektar. Neben dem Sauvignon Blanc zeigen auch die Rebflächen der Scheurebe (1.483 ha), des Gewürztraminers (1.120 ha), des Gelben Muskatellers (579 ha) und des Goldmuskatellers (86 ha) leichte Zuwächse.

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