Vino Tinto: diese spanischen Rotweine sollten Sie kennen!

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Spanischer Rotwein genießt zu Recht einen ausgezeichneten Ruf bei den Weinkennern dieser Welt. Die Winzer des Landes legen größten Wert auf eine möglichst große Vielfalt bei den Rebsorten und auf eine schonende Anbauweise. Gleichzeitig befindet sich in Spanien die größte Weinanbaufläche der Welt. Frankreich mag zwar das Mutterland der Weinkenner sein – Spanien übertrifft Frankreich aber bei Weitem, zumindest in Bezug auf die Fläche, auf der sich die Weingüter erstrecken.

Welche Rebsorten werden für spanischen Rotwein verwendet?

Mehr als 250 verschiedene Rebsorten werden in Spanien angebaut – auf Weingütern, die insgesamt mehr als eine Million Hektar als Anbaufläche nutzen. Derzeit gibt es ca. 5000 Weingüter in Spanien, die hier auch als Bodegas Ibericas bezeichnet werden. Zu bemerken ist dabei, dass die roten Reben deutlich in der Überzahl sind. Besonders hervorzuheben ist hier der Tempranillo, ein Rotwein, der sehr jung und gleichzeitig duftig-fruchtig ist. Die Lagerungsfähigkeit dieses Weins ist sehr gut. Die Tempranillo-Beeren werden durch die Winzer oft mit Garnacha-Trauben vermischt, wobei unter anderem der Rioja-Wein entsteht. Zwischen 60 und 90 Prozent der Tempranillo-Trauben sind hier enthalten. Der Wein selbst ist würzig im Geschmack und weist eine tiefrote Farbe auf. Außerdem besitzt er eine lange Lagerfähigkeit.

Die Garnacha-Trauben sind heute weniger beliebt als noch vor einigen Jahren. Die Flächen, auf denen diese Trauben angebaut werden, gehen immer weiter zurück.
Der Bobal ist nicht ganz so fruchtig, dafür aber sehr sauer. Außerdem besitzt er nur einen geringen Gehalt an Alkohol. Da dieser Wein in reiner Form nahezu ungenießbar ist, wird er mit Monastrell vermischt. Diese Sorte wiederum ist überaus aromatisch.

Rote Reben, die ebenfalls häufig für spanische Weine verwendet werden, sind unter anderem Mencia – leicht und duftig – und Mazuelo. Auf Mareni sind verschiedene Weine zu finden, darunter der Gran Vinedo de Hacendado oder der L’Antigon, auch der Comportillo und der Fidencio gehören zu den Rotweinen – Vino Tinto -, die hier am häufigsten verkauft werden. Allen gemein ist, dass sie eine lange Reifezeit hinter sich haben. Einige der hier angebotenen Weine werden über zwei Jahre in echten amerikanischen Eichenfässern gelagert. Die Winzer der ansässigen Weinanbaugebiete lassen sich gern etwas mehr Zeit, bieten dem Kenner dafür aber einen erstklassigen Wein, der seinesgleichen sucht.

Vino Tinto für jeden Anlass

Ob zu Festivitäten oder im Alltag – spanischer Rotwein passt immer. So kommen gerade aus dem Riojagebiet edle Tropfen, die als besonders unkompliziert gelten. Auch aus Navarra oder dem Duerotal stammen Weine, die sich im Alltag bislang hervorragend bewährt haben. Die Rotweine bieten einen oft erdigen Geschmack, bringen aber typischerweise einen höheren Fruchtanteil und mehr Alkohol mit. Die Trinktemperatur sollte hier zwischen 15 und 18 °C liegen.

In der Region Katalonien wird gern experimentiert – die Weine hier sind modern und fortschrittlich, leicht im Geschmack und eher fruchtig. Die Rebsorten Grenache sowie Syrah werden hier verwendet, gern auch gemischt mit importierten Sorten.

Der spanische Rotwein ist zu jeder Gelegenheit passend und wird in so vielen verschiedenen Qualitätsstufen angeboten, dass er sich sowohl im Alltag als auch zu großen Anlässen wie Hochzeiten oder Jubiläen gut macht. Weinkenner lieben den Vino Tinto – wer ein Kenner des edlen Tropfens werden möchte, sollte sich daher unbedingt mit den spanischen Rebsorten auseinandersetzen und möglichst viele verschiedene Weine aus Spanien probieren. Die Auswahl ist schließlich groß genug, angefangen vom einfachen Tischwein bis hin zum Wein aus Einzellagen.

Verschiedene Qualitätsstufen beim Vino Tinto

Wer schon einmal mit spanischen Rotweinen zu tun hatte, wird auf die verschiedenen Qualitätsstufen aufmerksam geworden sein. Diese gehören zum Sicherungssystem, welches gern als überaus komplex bezeichnet werden kann. Es bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass die spanischen Weine ihrem weltweiten guten Ruf auch wirklich gerecht werden können.

Als Vino de Mesa wird hier ein Wein bezeichnet, der es bestenfalls zum Tischwein bringt. Er ist überall verbreitet und gilt als sehr einfacher Wein – was aber nichts über den Geschmack aussagt, denn dieser ist für einen Tischwein hervorragend. Eine weitere Bezeichnung lautet Vino de la Tierra. Mit diesem Titel werden die Landweine bezeichnet, die qualitativ deutlich über den eben angesprochenen Tischweinen liegen. Teilweise wird hier der Zusatz Cosecha angefügt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Reifezeit, die eigentlich nötig gewesen wäre, nicht erreicht wurde. Der Weinkenner bekommt daher bereits auf dem Etikett einen Hinweis darüber, was ihn geschmacklich erwartet.
Als CVC-Weine werden die Weine bezeichnet, die aus Restbeständen hergestellt werden. Dafür werden Verschnitte mehrerer Jahrgänge benutzt, die miteinander vermischt werden. Dabei ergeben sich durchaus interessante geschmackliche Nuancen.

Die besten Weine tragen das Siegel D.O.. Dieses besagt, dass die höchste Geschmacksreinheit und Qualität erreicht wurde. Immerhin sind es etwa fünfzig Prozent der Weine, die sich mit diesem Siegel präsentieren dürfen. In dem Zusammenhang sei auf zwei Anbaugebiete hingewiesen, die regelmäßig Weine mit erstklassigen Auszeichnungen hervorbringen: Rioja und Priorat. Für sie reicht das eben genannte Siegel nicht einmal aus, hier gibt es das Siegel D.O. Ca. Dieses Siegel ist noch höherwertig. Wer einen so ausgezeichneten Wein kauft, kann also kaum etwas falsch machen.

Wer nun jedoch einen absoluten Spitzenwein kaufen möchte, der muss darauf achten, dass dieser aus einer Einzellage stammt. Die Wahl besteht hier zwischen Dominio de Valdepusa und Pago Guijoso. Diese beiden Einzellagen sind die einzigen ihrer Art in ganz Spanien.

Reserva und Gran Reserva

Geht es darum, einen Qualitätswein zu kaufen, so ist der Blick auf das Etikett verpflichtend. Hier sollte zumindest der Zusatz „Reserva“ stehen, wie etwa bei „Estola – Tinto Reserva“. Das bedeutet, dass dieser Wein mindestens zwei Jahre lang in Flaschen gelagert wurde. Dazu kommt noch mindestens ein Jahr im Fass. Insgesamt beträgt die Lagerdauer damit wenigstens drei Jahre.

Noch länger wird der „Gran Reserva“ gelagert, wie zum Beispiel der Tinto Gran Reserva „Comportilla“. Er muss für zwei Jahre lang im Fass lagern und für drei Jahre in Flaschen. Insgesamt lagert der Gran Reserva somit fünf Jahre. Er entfaltet dafür aber auch wunderbar seinen vollen und fruchtigen Geschmack – viele Weinkenner behaupten, dass sie niemals einen anderen Wein trinken würden. Zumindest ein „Reserva“ müsse es sein.


Bildnachweis: © Shutterstock – trindade51

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