Schloss Vaux Sekt: Sekte und Preise der Sektkellerei in Eltville im Rheingau

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Schloss Vaux ist vor allem wegen seinem Sekt bekannt. Die Sektkellerei in Eltville im Rheingau führt einen Namen, der bereits Geschichte hat. Das Chateau de Vaux im ursprünglichen Sinne ist ein barocker Schloßbau aus der Zeit Ludwig XIV., zehn Kilometer südlich von Metz an der Mosel gelegen. Berühmtheit hat der Ort Vaux in Deutschland allerdings wegen der blutigen Schlachten des ersten Weltkrieges erlangt. Damals führte eine eigene Bahnlinie von Wetzlar – der Eisenstadt – nach Metz, die sogenannte Kanonenbahn.

Dass auch Deutschland im Zusammenhang mit Chateau de Vaux genannt wird, könnte nach der Gründergeschichte des deutschen „Chateau de Vaux“ ein glücklicher Fall von früher deutsch-französischer Freundschaft sein. Die Gründungsgeschichte erzählt nämlich von der Fondation im Jahr 1868, also noch vor dem Krieg von 1870/71 und den damaligen Reparationsleistungen.

Von der höchst bedauerlichen Einstellung des Wein- und Sektanbaus berichten die Quellen, dass dies 1918 der Fall war, also nachdem die Vermögensübertragungen der Kaiserzeit durch den Versailler Vertrag wieder rückgängig gemacht wurden. Um wenigstens die Marke zu retten, kam es später zur Gründung des virtuellen Chateau de Vaux in dem Weinstädtchen Eltville.

Schloss Vaux in Eltville und die Methode Champenoise

Pikanterweise berichtet Thomas Mann in seinem Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ von einem Schaumweinproduzenten aus Eltville, der sich zu französischen Gewächsen hingezogen fühlt. Thomas Mann wusste von was er schrieb, gab es doch in Adelskreisen eine jahrhundertelange Bevorzugung der französischen Lebensart; was Getränke betrifft, schon durchaus länger sich als Dom Perignon träumen ließ.

Diese Anziehung war offenbar im Falle des Chateau de Vaux ebenfalls gegeben, und sie hielt an, jedenfalls was die Methode der Wein- bzw. Sektbereitung anging, denn die Sekt-Manufaktor in Eltville hält sich zu Gute, ihre Sekte nach der „Methode Champenoise“ zu erzeugen.

Diee Methode Champenoise soll wie folgt beschrieben sein: nach der Zusammenstellung der Cuvee, also den für die Sektbereitung ausgewählten Rebsorten, wird dem Wein ein aus Zucker, Hefe und Wein hergestellter Tiragelikör (Fülldosage) zugesetzt und der Wein anschließend auf Flaschen gezogen. Es kommt dann zu einer zweiten Gärung, bei der sich Kohlensäure bildet und der sogenannte Trub oder das Depot. Die Flaschen müssen danach verkorkt und verdrahtet werden, damit sie nicht schon zur Unzeit „knallen“.

Damit die Gärrückstände nicht durch die Flasche wabern, werden sie schräg auf dem Kopf stehend gelagert und mit jeweils einer Achteldrehung – immer mehr an die Senkrechte angepasst – durchgerüttelt. Das Depot soll sich von der Flasche möglichst rückstandsfrei absetzen und durch später, wenn der Prozess der Sektbereitung wie abgeschlossen ist, durch Vereisung entfernt. Bei dem physikalischen Vorgang drückt sich das zu Eis gefrorene Depot von selbst aus der Flasche, und es bleibt nur noch zu tun, die Mengeneinbuße durch das „Degorgieren“ mit dem neuen Sekt zu ersetzen.

Alle Chateaux-de-Vaux-Weine sind „brut“, das heisst vollkommen trocken. Die Bestimmungen in dieser Hinsicht sehen vor, dass nicht mehr als 15 g Zucker pro Liter für den „Liqueur de dosage“ verwendet werden dürfen. Auch in anderer Beziehung haben die Weine des Chateau de Vaux etwas mit dem Champagner zu tun, nämlich hinsichtlich dort eingesetzten Rebsorten. Da sind zu nennen der Pinot Blanc, der Pinot Noir und der Pinot Meunier (in Deutschland als Müllerrebe oder Schwarzriesling bekannt). Nicht französisch, aber darum nicht weniger edel ist der (weiße) Riesling, und gar österreicherisch der Grüne Veltliner, der wegen seiner säurearmen Trauben sehr erwünscht ist. Zudem ergibt die weitere weiße Sorte Gelegenheiten für Verschnitte. Bei allzu säurelastigen Rieslingen konnte aber auch eine biologische Entsäuerung in Frage kommen.

Schloss Vaux Sekt: Preise im Online-Shop

Damit kommen wir zu einem weiteren anderem Faktum der Champagnertradition, nämlich die Technik oder besser, die Kunst des Verschneidens. Weine bzw. Sekte aus dem Hause Vaux sind Cuvees, bis auf den Grünen Veltliner (aus dem Veltlin-Tal, heute Valtellina) und den Riesling. Als erster ist der „Cuvee Vaux brut“ zu nennen, der eine Assemblage aus weiß gekeltertem Pinot Noir, Pinot Blanc und Riesling darstellt. Degustatoren haben ein ausgeprägtes Aroma von Apfel und Melonenduft gefunden. Der Preis für den Cuvee Vaux 2011 brut im Online-Shop: 12,50 Euro für 75 cl und 16,67 Euro für 100 cl. Der „Grüne Veltliner Brut 2012“ hat im Online-Shop einen Preis von 18,00 Euro für 75 cl und 24,00 Euro für 100 cl. Der Pinot Blanc Öko 2012 hat im Online-Shop einen Preis von 16,00 Euro für 75 cl und 21,33 Euro für 100 cl während der Preis des Blanc des Noirs 2012 bei 15,00 Euro für 75 cl und 20,00 Euro für 100 cl liegt.

Eine Besonderheit ist auch der Rose-Sekt („Rosé Brut 2011„, Preis im Online-Shop: 15,00 Euro für 75 cl und 20,00 Euro für 100 cl) in einer 50:50 Kombination von Pinot Noir und Pinot Meunier. Der kräftige Rose-Ton ist erstaunlich, finden sich doch reine Pinor Noir in Deutschland, die farblich relativ blass bleiben. Im Bukett wird von Erdbeer und zarten Vanillearomen geschwärmt.

Keine Cuvee, aber dennoch ein oft gewählter Klassiker ist die Riesling-Sekt, „Schloss Vaux, Rheingauer Riesling, brut“, dem man Zitrus- und Pfirsicharomen nachsagt.
Offiziell firmiert Chateau de Vaux als „Sektmanufaktur Schloss Vaux AG“. Auf den Manufakturgedanken ist man bei Schloss Vaux besonders stolz, denn hier steht die kompromisslose Wahrung traditioneller Handwerkskunst im Vordergrund. Die nicht börsennotierte AG, an der etwa 60 Aktionäre beteiligt sind, befindet seit Jahren auf Wachstumskurs, Flächen in Geisenheim wurden langfristig zugepachtet. 1012 erreichte der Umsatz über 300 000 Flaschen. Präzise Geschäftszahlen liefert die AG nicht; ein älterer Bericht (2009) wusste von einem Bilanzgewinn von 617 000 € bei 14 Beschäftigten.


Bildnachweis: © Shutterstock – marcociannarel

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Online-Agentur schwarzer.de software + internet gmbh. Als Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei vermeintlich „schräge“ Ideen oder technische Novitäten besonders am Herzen.

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