Glühwein Rezepte: einfache, beste, leckere

2

Wenn man beste Qualität haben möchte, geht man am Besten zu den Ursprüngen einer Sache zurück oder direkt zum Erfinder. Zugegeben, diese Aussage ist nicht universell anwendbar und bei Glühwein Rezepten nur bedingt zu empfehlen. Wer den Glühwein letztendlich erfunden hat, bleibt im Dunkel der Geschichte. Fakt ist jedoch, dass das älteste Rezept für Glühwein in Deutschland im Sächsischen Staatsarchiv gefunden wurde. Es wird dem 1770 geborenen Raugrafen und Weingutbesitzer August Josef Ludwig von Wackerbarth zugeschrieben.

Das Glühwein-Rezept des Raugrafen August Josef Ludwig von Wackerbarth

Auf einen Liter Rotwein sollte man:

  • Ein Loth Granatapfel
  • Ein Loth Kardamom
  • Vier Loth Zimt
  • Zwei Loth Ingwer
  • Ein Loth Annis
  • Ein Loth Muskat

sowie etwas Safran verwenden. Abgerundet wurde das Ganze dann mit Zucker oder Honig für die Süße. Da ein Loth aber etwa 16 Gramm sind, würde ein für heutige Geschmäcker stark überwürzter Glühwein entstehen.

Es wird jedoch davon ausgegangen, dass schon wesentlich früher gewürzter Wein getrunken wurde. Die ersten waren vermutlich die Römer. Auch Schweden kommt als Ursprungsland für den Glühwein in Betracht. Dort nennt man das Getränk Glögg, den man in Schweden übrigens ganzjährig als alkoholfreie Variante kaufen kann. Das Deutsche Weininstitut in Mainz hat festgestellt, dass Glühwein bereits zu Regierungszeiten von König Gustav Wasa im 16. Jahrhundert an dessen Hof getrunken wurde. Der König war zwar mit einer Sächsin verheiratet, doch ob dies ein Beweis für die Herkunft aus Sachsen ist, bleibt dahingestellt.

Glühwein Rezepte: Worauf kommt es an?

Der wichtigste Aspekt für gute Glühwein Rezepte ist natürlich der Wein. Hier sollte man zu einem guten Rot- oder auch Weißwein greifen, da sich ein Wein minderer Qualität im Geschmack und meistens auch am nächsten Tag in der Form eines Katers rächt, was auf den Methanolgehalt zurückzuführen ist. Billiger Wein wird meist zusammen mit Stängeln und Blättern des Weinstocks gekeltert. Dabei entsteht, im Gegensatz zur Weinproduktion aus reinen Trauben, überdurchschnittlich viel Methanol. Verantwortlich ist hier der Stoff Pektin, der in fast allen Pflanzenbestandteilen außer den Früchten vorkommt. Bei der Vergärung von Pektin entsteht das erwähnte Methanol. In höherer Konzentration ist dieser Stoff giftig und kann zu Erblindung oder gesundheitlichen Störungen führen. In minderwertigen Weinen bewirkt er, neben der durch den Alkohol hervorgerufenen Dehydrierung, den berüchtigten Kater.

In den verschiedenen Regionen in Deutschland gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Glühwein Rezepte. Meist wird Glühwein aus Rotwein zubereitet. Dies ändert sich, je weiter man in den Süden Deutschlands und Europas kommt. So gibt es zum Beispiel in Franken und Hessen Glühwein Rezepte auf Basis von Weißweinen. Die übrigen Zutaten sind im Wesentlichen Zimt, Sternanis, Gewürznelken und die Schale von Zitronen. Diese werden je nach Region noch mit Rosinen, Mandeln und diversen alkoholischen Getränken wie Rum, Likören oder Weinbrand ergänzt. Wobei es sich bei den Letztgenannten nicht tatsächlich um Glühwein handelt, sondern um Punsch.

Beim Ausprobieren der verschiedenen Glühwein Rezepte ist darauf zu achten, dass der Glühwein nicht auf über 80°C erhitzt wird. Ab dieser Temperatur beginnt sich der Alkohol zu verflüchtigen und auch der Geschmack der Gewürze verändert sich. Hier ein Beispiel für ein Glühwein Rezept aus der Region Franken.

Glühwein-Rezept aus Franken

Man nehme:

  • Eine Flasche guten Weißwein
  • Den Saft einer großen Zitrone und den einer Orange
  • Den Saft von zwei Mandarinen
  • Eine Zimtstange
  • Fünf Nelken

und Zucker nach persönlichem Geschmack. Das Ganze gibt man zusammen in einen Topf und erwärmt es. Nicht kochen! Ein Beispiel für ein klassisches Glühwein Rezept könnte wie folgt aussehen.

Glühwein kochen: ein klassisches Rezept

Man braucht dazu:

  • Eine Flasche fruchtigen Rotwein
  • Einen Viertelliter Rum
  • 170 Gramm Dörrpflaumen
  • Zwei Zimtstangen
  • Den Saft von zwei Zitronen und einer Orange
  • Fünf Gewürznelken
  • ca. 200 Zucker (je nach Geschmack)
  • Zwei Beutel Schwarztee
  • ca. 600 ml Wasser

Das Wasser und die Pflaumen werden zusammen aufgekocht, im Anschluss hängt man die beiden Teebeutel in die Flüssigkeit und lässt das Ganze etwa fünf Minuten ziehen. Nun gibt man die restlichen Zutaten hinzu und erwärmt das Ganze. Nicht wieder aufkochen! Vor dem Ausschenken werden die Zimtstangen und die Nelken entfernt.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: gpointstudio

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Online-Agentur schwarzer.de software + internet gmbh. Als Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei vermeintlich „schräge“ Ideen oder technische Novitäten besonders am Herzen.

2 Kommentare

Lassen Sie eine Antwort hier