Federweißer selber machen

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Der Federweißer, dessen Saison von Anfang September bis Ende Oktober läuft, ist ein Traubenmost und in Deutschland unter unzähligen Namen bekannt. Neben „neuer Wein“, „junger Wein“, „Riser“, „Staubiger“ oder „Gestaubter“, „Krätzer“ oder „neuer Süßer“ begleiten ihn auch weniger charmante Synonyme wie zum Beispiel „Sauser“ oder „Bremser“ die einen eindeutigen Hinweis darauf geben, was der Federweißer bei Übermäßigem Verzehr im menschlichen Körper anrichten kann. Der Federweiße beinhaltet die positiven Inhaltsstoffe der Trauben und ist somit reich an den verschiedensten Vitaminen und Ballaststoffen.

Das Nervensystem, aber auch Haut, Haare und Stoffwechsel profitieren angeblich von den Inhalten des köstlichen Traubensafts. Aufgrund der ballaststoffreichen Inhalte kann ein Zuviel des spritzigen Herbstweines allerdings zu Durchfällen führen Nichts destotrotz handelt es sich bei dem neuen Wein um eine Köstlichkeit, die sich mit ein wenig Aufwand auch zuhause selber machen lässt.

Hierfür benötigen Sie lediglich:

  • 80 kg weiße Trauben
  • Leintuch
  • Bottich
  • Kaliumsulfat
  • Reinzuchthefe
  • Gärballon
  • Gärventil
  • sterilisierte Flaschen

So geht’s: mit wenigen Hilfsmitteln Federweißer selber machen

Nachdem die Trauben gewaschen wurden und faulige Exemplare entfernt wurden geht es ans Keltern. Das bedeutet, dass die Trauben zerdrückt werden. Früher geschah dies dadurch, dass man die Trauben, welche sich in einem Trog befanden, mit den Füßen zerstampfte. Selbstverständlich kann diese altbewährte Methode auch heute noch angewendet werden, bei Bedarf kann ein sauberes, ausgekochtes Leinentuch über die Trauben gelegt werden.

Nach dem Keltern wird der Most gefiltert und das gefilterte Produkt wird nun in einen Gärballon gegeben. Wichtig ist, dass der Ballon über ein Gärventil verfügt.
Nun kann der Most noch mit Kaliumsulfit geschwefelt werden, wobei eine Menge von einem Gramm auf zehn Liter Flüssigkeit gerechnet wird. Dies verhindert eine mögliche Oxidation.

Nach zehn Stunden wird Ihrem „neuen Süßen“ die Reinzuchthefe hinzugefügt; hierbei beachten Sie bitte die Anleitung auf der Verpackung. Die Hefe an sich erwerben Sie am Besten im Internet. Bei einer Lagerung von 22 Grad Celsius bis 24 Grad Celsius setzt dann die Gärung des Federweißer-Mostes ein.

Ihren Sauser können Sie nach zwei Tagen trinken

Schon nach ein bis zwei Tagen kann der selbstgemachte Federweiße getrunken werden, allerdings enthält er zu diesem Zeitpunkt noch recht wenig Alkohol. Wie lange Sie den Most noch weiter nachgären lassen, hängt aber einzig und allein von Ihrem persönlichen Geschmack ab, der Federweiße kann einen Alkoholgehalt von circa 11% erreichen. Hat Ihr Sauser den gewünschten Geschmack erreicht, kann er in geeignete Flaschen abgefüllt werden. Wichtig ist, dass diese Flaschen dann im Kühlschrank aufbewahrt werden, sodass der Gärvorgang gestoppt wird. Gänzlich unterbunden wird das Gären des Federweißers beim Selbermachen aber nicht, sodass Sie ihn beizeiten konsumieren sollten. Das bedeutet natürlich auch, dass der Federweiße nicht haltbar gemacht werden kann.

Und egal, wie Sie Ihren „jungen Wein“ nun betiteln wollen- ob mit einem liebevollen Kosenamen à la „neuer Süßer“, konservativ als „Krätzer“, „Staubiger“ oder „Riser“ – der „neue Wein“ schmeckt vorzüglich zu heißen Maroni, aber auch zu deftigen Speisen wie Zwiebelkuchen, Wildgerichten oder einer Quiche und selbst die uncharmanten Bezeichnungen als „Bremser“ oder „Sauser“ können an dieser Tatsache nichts ändern. In diesem Sinne: Wohl bekomms!


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Monkey Business Images

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